Mittwoch, 18. Februar 2015
Ausflug nach Pinar del Rio - 5. Februar
„Muchachas y Muchachos, Guten Morgen“, so begrüßt uns Yunior, unser charmanter Guide auch heute morgen wieder im Bus. Die Fahrt geht von Vinales ins nahegelegene Pinar del Rio. Dort besuchen wir, und der Tag könnte nicht besser beginnen, eine lokale Likörfabrik. Hier wird aus Guyabita, einer kleinen Frucht, die geschmacklich irgendwo zwischen Kirschen und Oliven liegt, ein Likör angesetzt, der zunächst in Fässern reift und dann in Flaschen abgefüllt wird. Die eine Variante des Likörs ist grenzwertig süß, die andere sehr bitter. Im angeschlossenen staatlichen Shop wird verkostet. Wir halten uns aber beim Kauf eher zurück.
Unweit der Likörfabrik besuchen wir im Anschluss eine Zigarrenfabrik. Hier ist fotografieren nicht einmal gegen Aufpreis erlaubt. In einem großen Raum, es sind nicht alle Plätze besetzt, sitzen etwa 30 Zigarrendreher, die je nach ihrer Tagesaufgabe, dicke, dünne lange oder kurze Zigarren drehen. Eilig hat es hier keiner. Der Monatslohn beträgt hier ca 30 Euro. Jeden Tag bekommen die Arbeiter 2 Zigarren für den Eigengebrauch und für jede Zigarre, die sie mehr als ihr Kontingent schaffen gibt es eine extra Prämie.
Auf unserem anschließenden Rundgang durch Pinar del Rio sehen wir ein Theater und eine Galerie, in der die Arbeiten des Künstlers Pedro Pablo Oliva ausgestellt sind, der sich kritisch mit politischen Themen auseinandersetzt. Durch die extrem ausführliche Beschreibung der Bilder durch die Tochter der Künstlers und die anschließende ebenso lange Übersetzung zieht sich dieser Besuch etwas in die Länge. Danach geht es in eine kleine Tischlerei, die sich auf die Herstellung von Humidoren spezialisiert hat. Es hat mittlerweile leicht zu regnen begonnen. In der Werkstatt ist von den angeblich 40 Arbeitern nur ein Lackierer am Arbeiten, der bereits fertige Holzkisten für Zigarren lackiert. Die fertigen Humidore, die in einem kleinen Raum ausgestellt sind, sind an Geschmacklosigkeit kaum zu übertreffen. Scheinbar ist der Markt für Zigarrenkisten genauso geschmacksfrei wie hochpreisig.
Als wir die Humidorwerkstatt verlassen, gibt es einen gewaltigen Wolkenbruch und das Wasser schießt über die holprigen Strassen. Der nächste Programmpunkt, einen Besichtigung einer Forschungsstation für Tabak, wohlgemerkt Open-Air, wird wegen des Regens schnell abgewählt und wir fahren zurück nach Vinales. Hier besichtigen wir das Kulturhaus und die Kirche des Ortes, jedoch holt uns der Regen rasch ein. Wir nutzen den Platzregen für eine kurze Pause und gehen dann in ein Art Botanischen Garten, der von zwei Schwestern gegründet wurde. Anschließend, nach dem offiziellen Ende, besuchen einige wenige von uns noch ein traditionelles Tabakhaus, das komplett mit Palmenblätter gedeckt ist. Die nette Besitzerin erklärt noch einmal den Prozess der Tabakproduktion. Anschließend gehen wir wieder bei strömendem Regen zurück in die Casas und gehen individuell Abendessen in einem der vielen kleinen privaten Restaurants.
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